MORITZ - Modulares Risk-Management durch Technologie-Analyse zur Versicherung stationärer Gasturbinen (Richard Grunke) Ausgabe 6/96

Teil 1 - Grundlagen

4. Sicherheitsrelevante Risiken betreffen die Risiken, die im Schadensfall für Menschen und Sachen in der Umgebung der Gasturbine bestehen. Sie sind für die Berechnung der Höchstschadenssumme relevant. Diese Risiken sind mit denen anderer Anlagenteilen (Getriebe, Generator, gesamtes Anlagenumfeld) so eng verknüpft, daß sie nur mit diesen zusammen behandelt werden können. Deshalb werden im folgendem die sicherheitsrelevanten Risiken der Gasturbine nur aufgezeigt, eine weitergehende Analyse bzw. Bewertung ist im Rahmen von MORITZ nicht sinnvoll.

4.1 Austritt rotierender Teile Dies sind Wellen, Scheiben und Laufschaufeln. Das Schadenspotential steigt mit der gespeicherten kinetischen Energie, d.h. mit zunehmenden Rotordurchmessern, rotierenden Massen und Drehzahlen. Risikomindernd sind dicke Gehäusewandungen, die als Berstschutz wirken.

4.2 Medienaustritt an druckführenden Komponenten Relevant sind austretender Dampf und Heißgasausbruch. Hinsichtlich Dampfaustritt ist die starke Zunahme dampfführender Komponenten zur Dampfeindüsung oder Dampfkühlung risikoverschärfend. Zu primärem Heißgasausbruch - d.h. nicht als Folge eines Austritts rotierender Teilen - kann es bei Brennkammerschäden kommen.

4.3 Brände / Explosionen Relativ häufig sind Ölfeuer durch austretendes Lager- und Steueröl, meist als Folgeschaden. Explosionen können nach Fehlstarts (Ansammlung von Brennstoff im Brennkammerbereich), sowie beim Brennstoffwechsel im Betrieb auftreten.

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